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Beruflicher Neustart: Wie du mental stark durch die Übergangsphase kommst

Neues kann mental sehr anstrengend sein. Besonders in der Jobsuche, weil unser Gehirn ständig neue Zukunftsszenarien entwirft und flexibel hält. Wenn du dich dabei ertappst, pausenlos Optionen zu durchdenken, zu vergleichen, zu bewerten, ist das völlig normal – dein Gehirn möchte dich schützen, Risiken minimieren und Chancen erkennen. Das Problem: Zukunftsdenken in Dauerschleife kostet Kraft. Die ständige Anspannung, die Erwartungen an „den perfekten Neustart“, führen schnell zur kognitiven Erschöpfung, auch bekannt als „cognitive depletion“ (vgl. Roy Baumeister). Was hilft, sind bewusste Erholungsphasen sowie ein offener Umgang mit Erwartungen, um kognitive Ressourcen zu schonen und gestärkt aus Übergangsphasen hervorzugehen.

Warum Neues so anstrengend ist

Jobsuche bedeutet, immer und immer wieder neue Entwürfe der eigenen Zukunft zu kreieren: unterschiedliche Unternehmen, Rollen, Orte, Arbeitsmodelle – all das muss blitzschnell durchdacht und bewertet werden. Das Seligman’sche Homo-Prospectus-Modell beschreibt unsere Fähigkeit, potenziell unzählige Zukünfte vorwegzunehmen – die Flexibilität ist Überlebensvorteil, aber in Zeiten des Übergangs auch mentale Belastung.

Cognitive depletion (Ego-Depletion) meint die Erschöpfung unserer Selbstkontroll-Ressourcen durch ständige Anforderungen des Gehirns, neue Szenarien zu bewerten und Entscheidungen zu treffen. Roy Baumeister, Pionier dieses Konzepts, zeigte in Experimenten, dass jede anspruchsvolle mentale Aufgabe unser „Denkmuskel“ ermüdet und nachfolgende Herausforderungen noch schwerer erscheinen lässt. Besonders in komplexen Entscheidungssituationen, wie der Jobwahl, wird diese Ermüdung schnell spürbar. Unsere mentale Kraft ist also nicht unbegrenzt – Menschen benötigen ausreichend Schlaf, Erholung und Pausen, um leistungsfähig zu bleiben.

Praxisbeispiel aus dem Coaching

Im „Übergangscoaching“ nach meinem persönlichen Ansatz begegnet mir oft die Erfahrung: Eine Klientin befindet sich in der Bewerbungsphase, durchlebt immer wieder Enttäuschungen, weil die Zukunftsszenarien an hohe Erwartungen geknüpft sind. Jede Absage oder Unsicherheit verstärkt die kognitive Erschöpfung; sie jongliert mit Alternativen, Umzugsoptionen, Arbeitsformen und hat hohe Anforderungen an das Ergebnis. Im Coaching üben wir, den Blick zu weiten und offen dafür zu sein, was kommen mag.

In solchen Phasen mentaler Überforderung hilft ein Blick auf das „Healthy Mind Platter“-Modell von Dan Siegel. Dieses umfasst essentielle Aktivitäten wie Erholung, Bewegung, Schlaf und sozialen Kontakt, die täglich für eine ausgewogene psychische Gesundheit sorgen. Meine Klientin hat in ihrer Arbeitssuche festgestellt, dass sie sich trotz freier Zeit kaum Genuss oder Entspannung erlaubt – stattdessen hält sie sich permanent in Habachtstellung, um möglichst schnell wieder eine Anstellung zu finden und bleibt dadurch dauerhaft angespannt.

Positive Psychologie: Tools für starke Ressourcen

Was du brauchst, sind nicht noch mehr To-Dos – sondern Tools, die dir helfen, deine Ressourcen wieder aufzubauen:

  • Bewusstes Genießen (Savouring): Statt immer nur zu funktionieren, lerne wieder, kleine Momente des Glücks wahrzunehmen. Das kann ein schöner Kaffee sein, Musik, ein Gespräch – alles, was deinen Akku wieder füllt.
  • Achtsamkeit: Du kannst einfache Routinen integrieren: kurze Pausen, ein Glückstagebuch, Atemübungen, Dankbarkeitspraxis. Sie helfen dir, den mentalen Overload zu reduzieren und wieder konstruktiv nach vorne zu schauen.
  • Selbstmitgefühl: Du musst nicht immer stark sein. Staub dich ab, wenn’s nicht klappt, und feiere dich für kleine Fortschritte. Im Coaching lernst du Übungen, um achtsam und freundlich mit dir selbst zu bleiben – und auch Enttäuschungen anzunehmen.

Solche Übungen unterstützen dabei, auch in stressigen Phasen Inseln der Erholung und Freude zu schaffen und ihre kognitiven Ressourcen nachhaltig zu stärken. Im Coaching finden wir jeweils gemeinsam heraus, was im individuellen Setting hilft.

Deine Zukunft beginnt mit Selbstfürsorge: Wähle Gelassenheit bei der Jobsuche

Die Fähigkeit, flexibel zu träumen und Alternativen zu entwerfen, ist unser evolutionärer Vorteil – doch diese mentale Akrobatik braucht Pausen und achtsame Zielsetzung. Wer lernt, offen zu bleiben und sich von starren Erwartungen zu lösen, schützt seine kognitiven Ressourcen und gestaltet berufliche Übergänge resilient und voller Hoffnung.

Wenn du dich in diesen Gedanken wiedererkennst, dann bist du hier genau richtig. Als Coach für berufliche Übergänge zeige ich dir, wie du mental leichter durch diese Phase kommst, deine Stärken aktivierst und wieder Freude am Gestalten bekommst.


Ich bin Emily, Jobcoach und Übergangsgestalterin und begeistert für die Positive Psychologie. In Coaching, Supervision und Workshops mache ich die Inhalte der Wissenschaft des gelingenden Lebens praxisnah erlebbar und alltagstauglich anwendbar. Hier kannst du gleich deinen Termin für ein kostenfreier Erstgespräch oder einen positiven Austauschplausch vereinbaren:

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