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Ein gutes Jobcoaching

Der Begriff ist leider in Verruf geraten. Ich bin trotzdem Coach und zwar eine von den Guten. Mein Ziel ist es, die Menschen zu erreichen, die mit der Unterstützung meiner Dienstleistung einen Unterschied zum Positiven in ihrem Leben machen. Dabei stütze ich mich auf meine Erfahrung im Leben und Arbeiten, meine Ausbildung und meine eigene Selbstwirksamkeitserfahrung, wenn ich gutes Jobcoaching anbiete.

Die Welt der „arbeitslosen“ Menschen

Meine KlientInnen sind Menschen, die in ihrer aktuellen Lebensphase keine oder nicht genug sinnstiftende Arbeit haben. Sogenanntes „Jobcoaching“ wird von den Arbeitsagenturen und Jobcentern für Menschen finanziert, die aus eigenem Antrieb keine Arbeitsstelle finden (können oder wollen). Viele dieser Menschen sind aber nicht „arbeitslos“. Alleinerziehende Mütter, die ab 12 Uhr die Kinder zu Hause haben, pflegende Angehörige, die immer auf dem Sprung sind, Menschen, die selbst unter unzureichend behandelten, chronischen psychischen Belastungen leiden oder auch top ausgebildete Menschen aus anderen Nationen, die einen Sprachkurs machen, um sich in kürzester Zeit ein beeindrucken gutes Deutsch-Niveau zu erarbeiten.

So kommen Maßnahmentitel wie „Arbeits- und Sozialcoaching“ oder „Einzelcoaching mit Fokus auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ zustande, aber auch „Mit einer starken Persönlichkeit in den passenden Job“.

Was wir in einem guten Coaching tun

Der erste Schritt ist immer den Menschen kennen zu lernen: seinen gesunden Kern, seine emotionale Landschaft und seine Stärken. Dann unterscheiden sich die Prozesse so sehr wie die Individuen. Es gibt Coachings in denen es um die Auflösung von begrenzenden Glaubenssätzen und das Wiederherstellen von Selbstmitgefühl und Selbstwertschätzung geht. Andere Coachings drehen sich darum, eine Passung zwischen dem Lebensumfeld (z.B. bei alleinerziehenden Müttern) und einer Berufstätigkeit zu finden. Das Erstellen von individuellen, authentischen und modernen Bewerbungsunterlagen gehört formal auch dazu, genauso wie die Orientierung am Arbeitsmarkt oder Gespräche zu sprachlichen Weiterqualifizierung im branchenrelevanten Deutsch-Vokabular.

Gemeinsam auf Stellensuche zu gehen und herauszufinden, welche Stelle oder welches Unternehmen passen könnte finde ich besonders spannend. Beginnen die Augen zu leuchten und richten sich Menschen auf oder sagen sie emotionslos „ja, das könnte passen“. Zweitere Alternative wird meist schnell verworfen.

Andere Coaching-Prozesse enden noch vor diesem Moment, z.B. weil die Person es geschafft hat, einen Konten zu lösen und von einem entweder-oder zu einer sowohl-als-auch Lösung zu finden und dann wirksam selbst den Bewerbungsprozess in die Hand nimmt. Besonders mag ich die Sitzungen, nachdem der Arbeits- oder Weiterbildungsvertrag abgeschlossen wurde, in denen wir der Frage nachgehen: was verändert sich? Und: wie kann ich dazu betragen, in meiner neuen Lebensetappe mental stabil und gesund zu bleiben.

Welche Fähigkeiten brauche ich?

Vor meiner Ausbildung in Positiver Psychologie habe ich im Projektmanagement und auf Leitungsposition in einer sozialen Einrichtung gearbeitet. Von dort bringe ich einen Blick für Menschen mit und zwar auf ihren gesunden Kern, unabhängig von ihrer Herkunft, Hautfarbe, Alter, Ausbildung, Familienstand, Vorerfahrungen. In meinem ersten Projekt in Afrika ging es um die soziale Reintegration von ehemaligen Bürgerkriegskämpfern. Die Versöhnung mit der eigenen Vergangenheit und die Befähigung in eine zivile Zukunft zu schauen waren dort zentrale Themen. Auch aus dem zweiten Projekt zur Förderung der Klimaresilienz von Kleinbauern, nehme ich einen Teil meiner Grundhaltung mit: Lernen und das Verstehen der Welt um dich herum befähigt dich, deine Lebenssituation selbstwirksam zu gestalten.

Viele meiner KlientInnen entwickeln im Lauf des Coachings ihre Fähigkeiten weiter, zum Beispiel in der Emotionsdifferenzierung, dem Einnehmen einer Stärkenperspektive, in authentischer und konstruktiver Kommunikation. Es sind nicht meine Fähigkeiten, die ich edukativ weiter geben, sondern ein Ent-Wicklungs-Prozess, der bei meinen KlientInnen individuell abläuft.

Was kann ich besonders gut?

Jede/r kann irgendetwas besonders gut. Für mein Coaching ist für mich meine Fähigkeit, Struktur zu schaffen und zu halten sehr wichtig. Ich bin nicht einfach nur in ein Gespräch vertieft, sondern denke schon weiter, halten den roten Faden, lenke zuweilen. Da ich weiss, dass alles ein Prozess ist, in dem es auch erlaubt ist, die Richtung anzupassen und es viele Weg gibt, die zu einem Ziel führen können, kann ich leicht und schnell Entscheidungen treffen: Welches Thema/Tool/Intervention/Übung wird meinem Klienten jetzt weiter helfen? Auch dabei hilft mir mein Struktur-Hirn (meine Kolleginn nannte mich liebevoll das „Excel-Brain“), weil ich weiss, dass ich bei Bedarf auf die relevanten Inhalte zugreifen kann, die gut sortiert in meinem Speicher liegen.

Meine KlientInnen können manchmal auch sagen, was sie gut können. Manchmal auch nicht. Manchmal können Sie sagen, wofür sie gelobt wurden oder was ihren Chefs an ihnen gefallen hat. Diese Perspektiven aufzubrechen und dahin zu schauen, welche Talente – weit über den Arbeitsrahmen hinaus – in Menschen schlummern bringt sie näher zu sich selbst.

Was ist mir wichtig?

Was mir in meiner Rolle als Coach besonders wichtig ist, ist Autonomie: die des Klienten, denn er bestimmt Thema und Inhalte seiner Sitzungen. Und mein, denn ich entscheide, mit wem ich arbeite und welche Struktur ich individuell anbiete. Dazu gehört auch die Freiheit, eine Person nicht zu begleiten, wenn es Argumente gegen eine Zusammenarbeit gibt. In der Beziehung zu meinen KlientInnen ist mir auch Gleichwertigkeit wichtig. Ich begegne jedem Menschen auf Augenhöhe und bin immer wieder davon überrascht, wie schnell sich mögliche Vorurteile zerschlagen, wenn man in einem geschützten Raum offen kommuniziert.

Wie individuell wert-voll Menschen sind, zeigt sich auch, wenn meine Klienten einen Satz von 50 Werte-Karten durchblättern. Es gleicht kein Bild dem anderen. Das Reden über die eigenen Werte fördert ganz oft auch zu Tage, wo oder durch wen die persönlichen Werte verletzt wurden und gibt Erklärungen, warum es in einem vorherigen Job nicht gut lief oder worauf bei der neuen Stelle zu achten ist.

Stärken lebendig werden lassen

Meine Top-Stärken: Optimismus, Weitsicht, Enthusiasmus. Zu Beginn eines jeden Coaching-Prozesses bin ich davon überzeugt, dass es da draußen die perfekte Stelle für meine KlientIn gibt. Je näher wir dem Kern der Person und ihren Wünschen kommen, desto konkreter werden die Ziele und oft wird eine etwas weiter in der Zukunft liegende Vision dann zu einem konkreten Ansatzpunkt für einen konkreten Schritt. Und noch einen.

Manchmal berichten mir KlientInnen nach ein paar Sitzungen, dass noch nicht viel voran geht. Mit meinem Überblick spiegele ich dann gerne, was sie schon alles erreicht haben, welche Veränderungen ich beobachte und diese Begeisterung schwappt über. Ist eine neue Stelle gefunden, muss ich es nicht persönlich nachempfinden können, wie diese Person sich über einen Praktikum in der Steuerberatung oder eine andere über die Teilzeitstelle in der Großkantine so sehr freut. Ich kann aber die Begeisterung teilen, die sie gerade durchlebt und mitschwingen, wenn sie davon berichtet, wie ihr Leben sich dadurch ändert.

Da unsere Stärken uns Energie gehen sind sie mit treuer und wertvoller Begleiter in jedem Coaching. Menschen durch Fragen, Aufgaben, Witze, Übungen oder Themen in ihre Stärken zu bringen ist immer öffnend und bereichert die Perspektive. Besonders anschaulich wird das bei Humor und Kreativität. Aber auch Menschen mit ausgeprägtem Teamgeist oder Neugier werden durch gezieltes Ansprechen aus der Reserve gelockt. Was wäre, denn du deine Stärke drei Monate nicht nutzen darfst?

Identität – werde wer du bist

Ich habe mich selbst in der Rolle als Coach gefunden und unterstütze Menschen, die auf ihrem Lebensfluss in einem Strudel geraten sind. Ich lade sie ein, um im geschützten Raum zurück zu schauen, was sie geschafft haben, wo ihre Energiequellen und Stärken liegen. Und um nach vorne zu blicken: Welchen Beitrag sie zur Gesellschaft leisten und in welcher beruflichen Rolle und welchem formalen Kontext sie das tun werden. Ein gutes Jobcoaching hilft verunsicherten Menschen, wieder zu sehen, wer sie sind und sein werden.

Ich gehöre zu den Guten. Ich sehe mein Coaching reflektiert, gefühlvoll und handwerklich.

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