Mein Lebenslauf des Scheiterns

Mein Lebenslauf des Scheiterns oder wo ich es so richtig vermasselt habe: 

• ca. 1990: Diagnose oder eher Nicht-Diagnose „Verdacht auf Legasthenie“. Meine Grundschullehrerin traut mir das Gymnasium nicht zu. Nur unter der Bedingung, dass ich mit Latein anfange. 
• Etwa parallel dazu Flötenunterricht abgebrochen, irgendwer hat mir eingeredet ich sei unmusikalisch.
• 1992+1993: Latein und Deutsch meistens Note fünf. Trotzdem versetzt worden. 
• 1994/95: Rudern als super Sport entdeckt, nach zwei Jahren fallen gelassen, Party war wichtiger. 
• 1999: Wahl der Schwerpunktfächer fürs Abitur: Ich möchte Physik Leistungskurs belegen. Im letzten Moment wähle ich auf Kunst um: Angst vor der eigenen Courage, wir haben keine Physiker in der Familie. 
• 2003: Studium Romanistik auf Lehramt abgebrochen, umgewählt auf Jura, Geschichte und Philosophie. 
• 2004-2007: Studium in Friedensforschung und Internationaler Politik weil Friedensforschung so toll klang, auch wenn ich keine Ahnung von Politikwissenschaft hatte.  Abschluss geschafft ohne ein Berufsziel vor Augen.
• 2014: Vor mit Baby Ebola aus Afrika geflohen, Job in der Entwicklungszusammenarbeit hingeschmissen. 
• 2021: Während Corona eingeknickt, Job als Führungskraft in einem sozialen Projekt wurde nicht verlängert. 
• 2022: Druck von der Arbeitsagentur gefolgt und falschen Job gewählt, nachdem ich ihn mir 5 Monate lang schön geredet hatte. 

Heute: Ich coache ehrenamtlich – meine Klienten danken, aber Geld verdiene ich damit (noch) nicht. 

Jeder Wendepunkt in meinem Leben war zu etwas gut und hat etwas Neues hervorgebracht. Ich freue mich auf die nächste Etappe und bin gespannt welches Scheiten mich als nächstes voranbringt.!

Und du? Auf welches Scheitern in deinem Leben möchtest du nicht verzichten?