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Meine Stärkenperspektive

Ist es legitim über die eigenen Stärken zu sprechen? Wir alle tragen sie in uns: Stärken, die Kraft geben, Leichtigkeit im Tun bringen, Motivation und Authentizität ausstrahlen. Meine Stärken zu kennen und zu benennen hat mich verändert. Und auch den Blick auf meine Mitmenschen. Ich finde es faszinierend, was für einen Unterschied die Stärkenbrille macht. Es ist erfüllend, über die eigenen Stärken zu sprechen, heute bin ich stolz auf sie, sie sind gerade in mir aktiv. Ich schreibe über sie, weil ich es darf und kann.

Weg von den Schwächen …

Vielleicht war es NUR meine eigene Krisen-Perspektive: In den Corona-Jahren hatte ich den Eindruck, dass es schick ist zu quengeln. Wer leidet mehr? Eine Nation von Opfern ihrer Zeit, ihres Arbeitgebers, ihrer Beziehung, ihrer Veränderung. Ich möchte mich da nicht (mehr) einreihen und meinen Blick dahin richten, was gut läuft. Und dazu gehört es auch, selbstbewusst über meine Stärken zu schreiben.

… hin zu einer Stärkenperspektive

Ja, mit der Stärkenbrille sieht man besser. Im November letzten Jahres habe ich mich noch nicht so recht getraut sie auszusprechen und habe mich mit dem Stärken-Feedback anderer dargestellt. Heute lasse ich meinen Optimismus frei. Der ist groß und stark. Er war auch immer präsent – als das Grundvertrauen, dass alles gut wird. Heute ist er wieder ein Hauptsegel, das mich antreibt. Glücklicherweise hat mein Stärkenschiff neben dem Optimismus ein zweites starkes Segel, das Urteilsvermögen heißt. Es bewahrt meine Zuversicht davor toxisch zu werden und bläst eine gesunde Brise Realismus in den Wind.

Mit der Liebe zum Lernen gestalte ich mein Bücherregal und meine Entdeckungsreise in der Landschaft der Positiven Psychologie. Ich lerne ständig, in Fortbildungen und Vorträgen, auf Blogs, im Austausch mit lieben Menschen und vor allem von meinen Klienten. Dort lerne ich die Landkarten in den Köpfen anderer Menschen kennen – was für wundervolle Reisen ich in meinem Beruf alltäglich machen darf – freu! Ich lerne auch, wie dieser Landkarten auf die Perspektive und die Haltung der positiven Psychologie reagieren und immer wieder Neues über mich persönlich und meine Rolle als Coach, Mutter und Freundin.

Substraktion von Stärken

Meine Freundlichkeit ist dabei am Start. Eine Stärke? Ich hätte sie nicht aufgezählt, weil sie mir doch so selbstverständlich ist. Aber zusammen mit Vergebungsbereitschaft und Weitsicht, gibt es nicht vieles, was mich aus der Fassung bringen kann. Oder nicht mehr. Es gab Zeiten, da ist mir das schwerer gefallen – früher, wenn meine Schwester mich geärgert hat oder als das mit dem Schreiben lernen in der Grundschule nicht klappte: die Erzählungen über meine Wutanfälle in der der Familienchronik sind legendär (dazu vielleicht in meinem anderen Artikel mehr). Und in nicht ganz so ferner Vergangenheit, als ich nach und nach die psychische Erkrankung eines Angehörigen kennen gelernt habe. Die Diagnose hat vieles von seinem Verhalten entschuldigt und ich konnte mehr ausgehalten und freundlich bleiben.

Aber es gab auch Punkte, in denen es mit meiner Freundlichkeit vorbei war. Genau zwei Punkte. Jeder davon hat zu einer lebensverändernden Entscheidung geführt. Wenn es jemand schafft, meine Stärken Freundlichkeit, Vergebungsbereitschaft und Optimismus ins Wanken zu bringen, dann darf sich etwas ändern. Es hat sich etwas geändert und ich habe wieder Kraft.

Mein Learning: Wenn du in einer Lebenssituation deine Stärken nicht mehr leben kannst, ist es Zeit, etwas zu verändern, denn Stärken sind Teil unserer Identität, geben Energie und Leichtigkeit. Die Subtraktion einer charakterprägenden Stärke macht uns ganz einfach unvollständig und unzufrieden.

Stärken machen Sinn

So ist es: Im Rückblick machen unsere Krisen einen Sinn, weil sie uns etwas über uns beibringen. Ich habe mit die Positive Psychologie zur Hilfe geholt und das Kennenlernen und Liebgewinnen meiner Stärken war ganz bestimmt ein Meilenstein bei der Verarbeitung dessen, was ich erlebt habe und bei der Vorbereitung dessen, was ich heute mit Kraft, Freude, Enthusiamus und Zuversicht tue.

Und so freut sich besonders meine Weisheit auf den nächste Ausbildungsblock am Inntal Institut: Ende Juli werde ich meine Ausbildung zum Berater des Positiven Psychologie fortsetzen und bei Ulf Häfelinger im Modul „Logotherapie und Positive Psychologie“ meine Liebe zum Lernen an Sinn-Modellen und Existienzanalyse im Coaching der Positiven Psychologie ausleben.

Und du – kennst du deine Stärken? Hast du sie lieb und lebst du sie aus?

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