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Urlaub, süße Zeit des Nichts-Tun-Müssens

Wie sind dieses Jahr in die Sommerferien gestartet ohne Programm. Ohne etwas geplant oder gebucht zu haben. Die ersten zwei Wochen haben wir einfach mit Langeweile verbracht. Ich bin nicht der Entertainer meiner Kinder. An einigen Tagen habe ich gearbeitet, meine Tochter hat viel gebastelt und oder mit den Nachbarskindern gespielt. An Tagen mit Sonnenschein, haben wir Mini-Urlaube gemacht, im Zoo oder auf coolen Spielplätzen. Ohne es so recht zu bemerkten, haben wir den Rest der Ferien geplant und wir haben eine Woche Camping am See vor uns und eine Woche Trickfilmwerkstatt sowie eine Chorfreizeit für die Große gebucht. Ich freue mich auf die Erlebnisse rund ums Zelten und auch über die danach wieder auftauchenden kinderfreien Lücken, um zu arbeiten und zu tun, was von mir getan werden möchte.

Was wir vom Urlaub erwarten ist oft davon geprägt, wie wir es selbst als Kinder erlebt haben, oder von dem was das Umfeld tut und plant. Mir wurde früher viel geboten, im Sommer Reisen an europäische Strände und im Winter Skifahren in den Alpen. Das kann und will ich für meine Kinder nicht reproduzieren und wir haben unseren eigenen Stil entwickelt. Wir starten die Ferien mit einem Maximum an Langeweile, so dass daraus eigene Ideen wachsen.

Die Kunst des Genießens

Urlaub muss für mich nichts zu tun haben mit fixen Plänen, Zeitdruck, möglichst weiter Entfernung, der Anzahl der besichtigten Sehenswürdigkeiten oder einem prall gefüllten Kalender mit Spaßprogramm. Urlaub ist Zeit zum Genießen: Abschalten und zurückblicken, dankbar sein für die Pause und stolz sein, auf das was man zuvor geleistet hat.

Zu Urlaub gehört für mich die sanfte Faszination von einem Blick in die Natur. Dazu muss ich nicht in ferne Länder reisen. Ein Plateau im Schwarzwald, ein schöner Badesee im Elsass oder eine Burg in der Pfalz taugen dazu genauso gut. In solchen Momenten zu genießen, dass die Welt viel größer ist als das kleine Selbst, füllt die Speicher der Erinnerungen mit Bildern die auch nach dem Urlaub noch Energie spenden. Urlaub ist auch Zeit für sinnlichem Genuss, sich mal die Zeit zu nehmen für ein entspanntes Bad, eine Barfußpfad, alleine sein mit einem guten Buch.

Und während ich das schreibe, spüre ich das schöne kribbeln der Vorfreude. Gleichzeitig verbinde ich mit Urlaub, dass die Zeit einfach Zeit sein darf. Im Hier und Jetzt leben und genau für jeden Augenblick und für jede Tätigkeit annehmen, dass genau das für jetzt das richtige ist. Wie wäre es, wenn dein Urlaubsbericht lautet: „Ich habe getan, was gerade anstand und die Zeit einfach genossen!„?

Zeit sich selbst zu beobachten

In diesen ersten Ferienwochen bin ich manchmal Entertainerin, manchmal Konfliktmanager, manchmal Künstlerin, manchmal Lehrerin, oft Coach, mal Ideengeberin und zuweilen auch diejenige die sagt: ich habe jetzt Pause, beschäftigt euch mal alleine. Ich bin auch der Anker für meine Klienten, die zwei mal pro Woche ins Coaching kommen und kein Geld oder noch keine Kraft für Urlaub haben. Ich bin Bloggerin und freue mich, wenn aus der Langeweile neue Texte erwachsen. Diesen Sommer bin ich auch wieder fleißige Gestalterin – der zweite Band meines Coaching-Bilderbuchs ist entstanden und ein Seminarkonzept wächst. Ich organisiere Termine für und mit meinem Netzwerk und werbe nebenbei für meine Supervisionsgruppe.

Ich beobachte mich auch selbst dabei und stelle fest: das ist gar kein spezifischer Ferienmodus. Ich erlebe es nur anders, weil die Kinder nicht in ihren Ganztagseinrichtungen sind, ich mir mehr Zeit zum Kochen und Spielen nehme und wir alle die Energie haben, auf Abendtteuerreisen und Mini-Urlaube zu gehen. Wir zelebrieren jeden Tag. So sollte es auch außerhalb der Ferien sein dürfen!

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