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Wer ist Zielgruppe der Positiven Psychologie

Im Nachgang zu meiner SchnuPPerstunde im Denkhafen, in der ich vor der Zielgruppe Coaches und Coaching-Interessierten die Grundzüge der Positiven Psychologie vorgestellt und erlebbar gemacht habe, stelle ich die Frage: an wen richtet sich die Positive Psychologie. Als Wissenschaft untersucht sie, was ein gelingendes Leben ausmacht. Das daraus abgeleitete Coaching richtet sich also an alle Menschen – oder nicht?

Zielgruppe psychisch gesunde Menschen?

Die Positive Psychologie und insbesondere das Coaching nach Positiver Psychologie richtet sich an Menschen, die nicht unter einer diagnostizierten psychischen Erkrankung leiden. An gesunde Menschen. Wenn man psychische Gesundheit als als Kontinuum betrachtet, geht es nicht darum, Menschen von minus zehn auf null zu bringen, sondern man arbeitet mit Menschen die sich bei null und aufwärts befinden und die sich um zwei, drei Punkte weiter in Richtung mentale Gesundheit und Balance bewegen möchten.

In Dua Kontinuum Model fügt Keyes eine zweite Dimension hinzu: vom Verwelken zum Aufblühen. Positive Psychologie ist keine Heilung von Krankheiten, um gesünder zu machen. Es geht darum, ein Bewusstsein für die eigenen Stärken, Werte, das Selbst zu gewinnen und eine positive Zukunftsperspektive zu entwickeln, die es einem ermöglicht, über sich hinaus zu wachsen, sein authentisches Selbst zu entwickeln und aufzublühen.

Aufblühen

Damit kann das Coaching der Positiven Psychologie auch bei Menschen ansetzen, die unter psychischen Belastungen leiden. Sie kann z.B. nach einer Therapie stabilisierend weiter begleiten. Oder in existentialisitscher Weise nach einem Trauma die Beantwortung der Sinnfrage begleiten. Der Fachbegriff ist hier posttraumatisches Wachstum. Zu wem hat mich meine Krise gemacht, was geht Neues daraus hervor, was habe ich gelernt, wer bin ich jetzt?

Sie beansprucht auch einen Platz in der mentalen Gesundheitsprävention: mit Interventionen der Positiven Psychologie kann Burnout vorgebeugt werden. Der Fokus auf die Balance zwischen Arbeit und Leben, die ganzheitliche Betrachtung eines Menschen in seinem Umfeld und die Passung der Aufgaben mit eigenen Werten und Stärken kann vor sich anbahnenden psychischen Krisen bewahren und mehr Bewusstsein für die eigenen Freiheit und Handlungsfähigkeit (wieder)herstellen.

Zielgruppe Menschen

Ob in der Anwendung für Führungskräfte (PERMA-Lead), Lehrkräfte (PERMA-Teach) oder Schüler (insbes. Stärken-Ansatz nach Seligman/Peterson VIA-Charakterstrengths), für Mitarbeitende oder Privatpersonen, die Positive Psychologie bringt für alle einen Mehrwert, weil sie allen die gleichen Fragen stellt:

  • was sind deine Ressourcen und Energiequellen auf die du zurückgreifst? Wie kannst du positive Erinnerungen und positive Emotionen kultivieren und deine eigenen Stärken kennen und nutzen?
  • wer willst du sein? Wie konkretisierst du dein best possible self, nicht im Sinn von Performance und Erfolg, sondern auch in Bezug auf die Frage: wie lieb habe ich mich dabei, wann bin ich authentisch ich selbst? Wie gehe ich gut mit mir um?
  • was tust du, um dir selbst ähnlicher zu werden? Wie nutzt du deine Freiheit, Entscheidungen zu treffen und deine Haltung in Handlungen auszudrücken?

Das sind zutiefst menschliche Fragen, die in vielen Kontexten weiterbringen: bei der Karriereplanung, bei Zweifeln im Job, bei Schwierigkeiten mit Vorgesetzten, in der Beziehung, bei Übergängen jeglicher Art, die das in Frage stellen, was wir über uns bisher glaubten zu wissen und worüber wir uns als Mensch, Eltern, Arbeitnehmer oder Freunde definiert haben.

Einladung zur Selbstreflexion

Somit ist die Positive Psychologie eine Einladung, sich selbst zu reflektieren und besser kennen zu lernen. Wie in anderen Coaching-Schulen auch, werden Denk- und Handlungsmuster hinterfragt, neue Perspektiven in Glaubenssätze gebracht und es findet Ent-Wicklung statt. Ausgangspunkt für jegliches Wachstum ist dabei das Indivuduum. Die Positive Psychologie konzentriert sich stark auf die Denk-, Gefühls- und Handlungswelten des einzelnen Menschen, ohne dabei die Wichtigkeit von Beziehung, Bindung und Interaktion im System aus dem Blick zu lassen.

Viele Ansatzpunkte der Positiven Psychologie sind auch in der Systemik oder dem NLP vertreten, es gibt sich überschneidende Grundannahmen, Rückgriffe auf die gleichen Autoren oder Studien und ein voneinander Lernen. Bei der SchnuPPerstunde im Denkhafen wurde das ganz deutlich: den Teilnehmern waren die Themen bekannt, aber die Wirkung der „lapidar“ erscheinende Übung, mit einem Mitmenschen über Genussmomente zu sprechen, hat doch überrascht.

Im Workshop „Selbst- und Teamreflexion“ wird das wieder passieren: Wir wandeln zwischen theoretischen Input, dem sich-hinein-Fühlen und der Reflexion des Erlebten auf Metaebene. Es bleibt den Teilnehmenden selbst auszuwählen, für welchen Lebensbereich sie die Übungen nutzen möchten, für ihren Arbeitskontext, ihre Teamkonstellation, ihre familiäre Situation oder die Beziehung zu sich selbst. Intuitiv wird jede und jeder Teilnehmer die Landschaft wählen, die ihn weiter bringt.

Einladung zu euch selbst

Und so ist die Positive Psychologie auch eine Einladung an dich selbst, dich besser kennen zu lernen, zu verstehen, wie du funktionierst und was du tun kannst, um deine Leben oder deinen Übergang gelingend zu gestalten. Mein Workshop adressiert sich damit nicht nur an Coaches, die schon viel Erfahrung mit Tools und Techniken haben, sondern an alle Menschen, die in ihrem Leben stehen und vielleicht nur manchmal Fragen haben wie: Wer bin ich eigentlich? Was mache ich hier eigentlich? Wie bin ich bis hierher gekommen und wohin möchte ich jetzt?

Anmelden für meinen Tagesworkshop am 27.01.2024 im Denkhafen könnt ihr euch bei der Karlsruher Coaching Community.

Ich freue mich schon sehr drauf!

Ein Gedanke zu „Wer ist Zielgruppe der Positiven Psychologie“

  1. Pingback: Zielgruppen meines Coachings - Emily Haeusler - Coaching

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