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Gefühle kennen und bewerten

Gute Gefühle holen uns aus dem Tunnel, erweitern den Horizont und geben Kraft Neues aufzubauen (Fredrickson: die Macht guter Gefühle, 2009). Aber was fühle ich eigentlich und wann geht es mir gut?

Differenzierte Wahrnehmung von Gefühlen

Um Gefühle bewusst wahrzunehmen und positiven Emotionen Raum zu geben, hilft es, Gefühle besser kennen zu lernen. Ich erlebe oft, dass Menschen nach den Befinden gefragt nur in den Kategorien „gut“ und „schlecht“ und irgendwas dazwischen antworten. Welche Gefühle sind heute präsent, welche Gefühle hast du heute schon erlebt? Das ist oft schwieriger in Worte zu fassen.

Wie oft hast du dich gefühlt?

Wie fällt deine Affektbilanz für die letzten zwei Wochen aus? Welche Gefühle waren manchmal, welche oft, welche gar nicht da und welche hast du sehr intensiv erlebt? Hier geht es ausschließlich darum, deine Aufmerksamkeit darauf zu richten, was du fühlst und dir dadurch bewusst zu werden, was für eine Fülle an Affekten du täglich durchläufst. Je nach Disposition, Sozialisation oder Lebensphase nimmt ein Mensch Gefühle wie Wut, Ärger oder Anspannung intensiver wahr als Freude, Dankbarkeit, Heiterkeit, Liebe, Zärtlichkeit, Zugehörigkeit, Stolz, Interesse, Hoffnung, Vergnügen, Inspiration oder Ehrfurcht.

Tipp: Achte auf die guten Gefühle, denn diese sind flüchtiger und wir nehmen sie oft nicht so intensiv wahr wie die negativen Gefühle. Vielleicht steht hinter dem „weder gut noch schlecht“ sogar ein positives Gefühl, das du noch nicht erkannt hast?

Gefühle Emotionen Affekte

Dennoch geht es nicht darum, möglichst viel gute und möglichst wenig negative Emotionen zu haben. Beide dürfen sein und beide erfüllen ihren Zweck (wenn der Säbelzahntiger auftaucht, hilft uns die Angst, fokussiert und effizient zu reagieren. Sind wir hingegen in Sicherheit am Beeren sammeln, helfen gute Emotionen, mehr wahrzunehmen und neue kreative Rezepte zu erfinden).

Subjektives Wohlbefinden

Du weisst, wie du dich fühlst, welche Emotionen in deinem Alltag vorkommen, du kennst deine Affektbilanz? Das ist noch nicht ausreichend um eine Aussage darüber zu treffen, wie zufrieden du bist. Die nächste Frage ist: Wie bewertest du das? Es gibt Momente im Leben, in denen zwar viele gute Gefühle wie Freude, Dankbarkeit oder Interesse vorkommen, wir unseren Zustand aber trotzdem kognitiv negativ bewerten – manchmal, weil uns mutmaßlich ein bestimmtes Gefühl zur Zufriedenheit fehlt. Manchmal, weil starke negative Gefühle den Raum überschatten. Genauso kann es andersherum sein: obwohl du im Tagesverlauf viele intensive Gefühle wie Stress, Angst oder Anspannung erlabt hast, kann die kognitive Bewertung dazu positiv ausfallen – du bist zufrieden mit dir und deinem Tag. Die Affektbilanz korreliert nicht mit der subjektiven Zufriedenheit (vgl. Ed Diener 1984).

Tipp: Überprüfe die Bewertung deiner erlebten Affekte. Verstellt dir etwas den Blick auf das Gute? Kannst du neben einem negativen Gefühl auch ein gutes sehen, z.B. wenn du eine stressige Situation gut gemeistert hast oder nach der Anspannung die Entspannung kam?

Emotionsidfferenzierung

Zu spüren, wie wir uns fühlen ist der erste Schritt: finde heraus, wie es sich anfühlt, wenn es dir gut geht. Dann frage dich, wann du deine Lebenssituation oder eine Situation in deinem Leben als gut bewertest und welche Emotionen da waren. Du findest darin viele Informationen darüber, was dir gut tut, was du brauchst und wovon du mehr haben darfst, um mehr subjektive Lebenszufriedenheit zu erleben.

Ein Coaching kann dir helfen, deine Gefühlswelt besser kennen zu lernen und deinen ganz individuellen Fahrplan für mehr Zufriedenheit zu erstellen. Denn das sind Gefühle auch: so individuell wie wir Menschen.

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