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Seifenblasige Vorfreude

Anlass war die Vorbesprechung für den „Streifzug durch die Landschaft der Positiven Psychologie“, den ich in Kooperation mit der Karlsruher Coaching Community im September als Prototyp anbiete. Seit zwei Jahren kenne ich Christian Hoffstadt von der Karlsruher Coaching Community und immer wieder ist es eine Horizonterweiterung und spannender philosophisch-psychologischer Austausch, wenn wir aufeinander treffen. Wir ließen unser Gespräch wandern: Paradoxe Intentionen, Selbständigkeit, Wohlbefinden, Empathie vs. Mitgefühl, Reden zum achtzigsten Geburtstag, Social Media, Sport, die Frage, ob man zu viele Bücher haben kann und ob man das Essen danach wählt, was einem gut tut oder worauf man Lust hat.

Vorfreude von Christian Hoffstadt und Emily Haeusler vor dem Denkhafen, den Raum des Karlsruher Coaching Community

Wie, dir geht es gut?

Laut Christian landete ich auf der Top 1: ich sei seit langem mal wieder ein Mensch, der von sich „behauptet“, dass es ihm gut gehe. Ich könnte auch die Aspekte beleuchten, die noch nicht ideal laufen, aber das tut mir nicht unbedingt gut und so mache ich aus Lampenfieber Vorfreude, aus Mangel an Aufträgen die Freude über freie Zeit mit meinen Kindern und aus den Blasen am meinen Händen das Symbol dafür, wie gut es mir tut, regelmäßig Ruden zu gehen.

Yako, ich fühle mit dir!

In der Elfenbeinküste gibt es das Wort „Yako“. Es bedeutet so etwas wie „ich fühle mit dir“. Es passt zu etlichen Gelegenheiten. Man sagt es beim Tod eines Angehörigen, wenn jemandem etwas schief läuft, wenn ein Mensch über seine menschlichen Schieflagen berichtet oder wenn jemand erzählt, wie mühsam es ist, nach einer Knieoperation seine Mobilität wieder zurück zu erobern. Yako oder Mitgefühl heißt für mich nicht unbedingt, dass ich die (negativen) Gefühle zur gleichen Zeit miterlebe. Aber ich drücke damit aus, dass ich mich in das Gefühl hineinversetzen kann, dass ich es als Mensch kenne und dass ich verstehe, wie unangenehm es sein kann, das Gefühl von Schmerz, Trauer, Angst oder Scham zu spüren.

Wie viel Empathie braucht ein Coach? Reicht es, kognitiv zu verstehen, wie der andere sich gerade fühlt? Wie emotional möchte ich mitschwingen? In Resonanz mit dem Klienten oder der Klientin zu gehen heißt, ihn dort abzuholen, wo er gerade steht. Es heißt aber auch, seine emotionale Schwingungsfähigkeit zu erweitern und ihn wieder in gute Emotionen zu führen. Das erweitert die Perspektive und gibt neue Handlungsspielräume.

Positive Psychologie kennen lernen

Im Gespräch mit Christian stelle ich mal wieder fest: Ich bin im Land der Positiven Psychologie angekommen und bereit, meine Einblicke zu teilen. Ich freue mich auf die Gelegenheit, bei der Karlsruher Coaching Community einen ersten Tagesworkshop anzubieten und eine Handvoll Menschen mit auf meinen „Streifzug durch die Landschaft der Positiven Psychologie“ zu nehmen.

Noch gespannter bin ich auf das Feedback und auf die Dinge, die sich danach daraus entwickeln werden. Meine Vision ist es, das Format regelmäßig anzubieten, vielleicht als Modul im Rahmen des systemischen Ausbildung der Karlsruher Coaching Community oder auch in anderen Kontexten, überall dort, wo ein erster Einblick in die Positive Psychologie Menschen und Teams weiterbringen kann oder Organisationen dabei unterstützen kann, ihren Beitrag zur mentalen Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu erweitern.

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